Updatestrategien bei Browser

Die unterschiedlichen Hersteller von Browser haben alle unterschiedliche Strategien, wie sie ihre Software aktualisieren. Google veröffentlicht ungefähr alle 6 Wochen ein Update, Microsoft braucht für ein Update auch gerne mal fünf Jahre. Doch auch Mozilla gehört nicht gerade zu den schnellsten.

Das Internet entwickelt sich ständig weiter. Neue Features werden entwickelt, die die Funktionen des Rechners auch im Browser nutzen. Das Problem hierbei ist aber oft, dass neue Funktionen oft erst nach Jahren im Browser landen. Die verschiedenen Browserhersteller gehen ganz unterschiedliche Wege. Ich möchte hier die auf die Strategien eingehen und ihre Vor- und Nachteile betrachten.

Internet Explorer:
Microsoft hat mit dem Internet Explorer 7 mehr als fünf Jahre gebraucht und veröffentlicht den IE7 im Oktober 2007. Nach 1,5 Jahren kam das Update auf IE8. Mit dem Internet Explorer 9 ist Anfang 2011 zurechnen. Damit würde dieser rund zwei Jahre nachdem Internet Explorer 8 erscheinen. Der Vorteil ist, dass die Updates direkt über den Updater von Windows verteilt werden und so Unternehmen die Software zentral aktualisieren können. Der Nachteil für diesen langen Zyklus ist, dass der Internet Explorer nach wie vor nicht alle moderne Techniken unterstützt und so die Entwicklung von Standards bremst.

Firefox:
Seit der veröffentlichung des Firefox 3 sind inzwischen mehr als zwei Jahre vergangen. Mozilla hat mit dem Firefox 3.5 und Firefox 3.6 neue Features gebracht. Der Firefox 4 verzögert sich und war eigentlich mal für den Oktober oder November geplant. Nun schaut es nach einer Veröffentlichung im ersten Quartal 2011 aus.

Mozilla ist eigentlich auf einem guten Weg und aktualisiert den Firefox regelmäßig mit Stabilitäts- und Sicherheitsupdates. Doch neue Features gibt es bei solchen Minorreleases gibt es eigentlich nicht. Der Vorteil dieser Strategien ist eine stabile und weitgehend ausgereifte Software. Nachteil ist eine sehr lange Entwicklungszeit.

Safari:
Über die Strategie von Apple gibt es nicht wirklich viel zu sagen. Während es bei Safari 3 und 4 für Windows Vorarbversionen gab, verzichtete man mit Safari 5 auf öffentliche Betas. Zwischen Safari 3 und Safari 4 lagen mehr als eineinhalb Jahre. Safari 5 erschien in einem ähnlichem Zyklus. Sollte Apple dem Zyklus treu bleiben, wird Safari 6 wohl in rund einem Jahr erscheinen. Vorteil: Weil es keine Beta-Nutzer gibt, verwenden die meisten stabile Software Nachteil: keine neuen Features bei Updates, keine/kaum Details bei Sicherheitsupdates.

Opera:
Opera hat letztes Jahr einen Weg eingeschlagen, der mir eigentlich relativ gut gefällt. Es gibt regelmäßig Updates mit neuen Features. Um einen Vergleichsraum mit den anderen Browser zu haben, betrachte ich hier nur Veröffentlichungen seit 2007. Hier erschien Opera 9.2. Es sollte hier dann recht lange dauern bis Opera 9.5 mit neuen Features veröffentlicht wurde. Dieser erschien im Juni 2008. Es folgte Opera 9.6 im Oktober, ehe man im August 2009 Opera 10 freigab. Opera 10.10 wurde noch im Dezember des gleichen Jahres veröffentlicht. Opera 10.5 kam im März und Opera 10.6 Anfang Juli. Erst vor einigen Tagen kam Opera 11 auf dem Markt.

Der Vorteil ist, dass so neue Features doch recht schnell an den Mann kommen und er dennoch nicht allzu häufig updaten muss. Als Nachteil sehe ich es an, dass der Updater neue Versionen – auch Sicherheitsupdate – erst nach einigen Tagen anzeigt. Manchmal auch gar nicht.

Chrome:
Google hat wohl einen neuen Geschwindigkeitsrekord aufgestellt. Chrome kam im September 2008 als Beta (Nummer 0.2), die erste stabile kam im Dezember. 2009 folgten Chrome 2 und 3. Im Jahr 2010 hat Google bis heute Chrome 4, 4.1, 5, 6, 7 sowie Chrome 8 und eine Beta von Chrome 9 veröffentlicht. In jeder dieser Version kamen weitere Funktionen hinzu.

Vorteile:
Der automatische Updater läuft ohne Eingriffe des Nutzers ab und sorgt für die Verwendung der letzten und daher sichersten Version
Neue Features kommen sehr schnell in die Software

Nachteil:
Versionsnummer werden unbedeutend.

Zusammenfassung:
Den Weg den Opera mit der Version 10 eingeschlagen hat, ist meiner Meinung nach die derzeit beste Lösung. Schafft es ein Feature nicht in die stabile Version sollte man es auf das nächste Update verschieben wie es Google macht. Mozilla hätte so schon so manchen Zeitplan einhalten können und könnte mit einem Minor Update mal ein neues Feature bringen.


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Kommentare

Eine Antwort zu „Updatestrategien bei Browser“

  1. Avatar von Steven
    Steven

    Echt tolle Zusammenfassung. Chrome und Opera sind meine persönlichen Favouriten.